Am Sonntag, 27.11.2022 fand eine gemeinsame Tageswanderung der SG Letter 05 statt. Diesmal führte der Wanderleiter Josef Schefczyk, die Teilnehmer in den Osterwald.
Beginnend vom Wanderparkplatz Kloster Wülfinghausen das 1236 als Augustinerinnenkloster gegründet wurde und nach der Reformation 1593 als evangelisches Damenstift weitergeführt wurde, führte der Weg über die Pionierstraße zum “steinernen Herz“. Dort angekommen, erklärte Schefczyk die Bedeutung des Denkmals. Zu sehen war ein großer Fels mit einem in Stein gemeißelten Herzen, das die Aufschrift trägt:“1878 Pionierweg erbaut 1900 vom Hann. Pion. Batl. 10, Sta, Viator, hic manebitur“ (übersetzt: Steh, Wanderer, hier verweile).
Nach einer Teepause erfolgte der Abstieg über einen schmalen Pfad hinunter zur Drachenschlucht. Der Sage nach soll hier vor langer Zeit ein grausiger, Jungfrauen verspeisender Lindwurm sein Unwesen getrieben haben. Daher der Name “Drachenschlucht“. Zum Glück konnte ein tapferer Handwerker aus Eldagsen den Drachen mit einer List in die Falle locken und besiegen.
Zurück in der Gegenwart gab es naturkundliche Informationen vom Wanderleiter zum Baum des Jahres 2022, der Rotbuche. Am Beispiel einer riesigen Buche erklärte Schefczyk die Speicherfähigkeit von CO2 durch Fotosynthese in der Holzmasse und die Freisetzung durch Verbrennung von Holz.
Zwei Stunden nach dem Start wurde das Naturschutzgebiet “St. Avold“ erreicht, ein mit 7,5 ha sehr kleines Naturschutzgebiet. Es handelt sich um einen alten Steinbruch, der um 1900 von Mauermeister Wilhelm Jung erschlossen wurde. 1924 erfolgte die Übernahme des Steinbruchs von der hannoverschen Straßenbaufirma Gebrüder Schröder, die ihn bis 1964 als Sandsteinbruch genutzt hat. Das Gebiet steht seit dem 24. Dezember 1985 unter Naturschutz.
In der Nähe befand sich das Waldgasthaus “Sennhütte“, in der zum Mittagessen eingekehrt wurde. Eine gemütliche Einkehr empfanden die Wanderer. Nach der Einkehr ging es erst auf Forstwegen, dann auf schmalem Pfaden bis zur “Königskanzel“, einer Felsklippe mit toller Aussicht, weiter.
Letzte Station waren die Reste einer alten Burg der Barenburg. Es gab keine archäologische Untersuchung der Überreste, aber man vermutet, dass sie als Flieh- oder Fluchtburg angelegt wurde. Heute erinnern nur noch die aufgeschütteten Wälle an die Burg. Schwer zu erstürmen durch die Lage auf einem Bergsporn mit steil abfallenden Klippen im Westen und steilen Flanken auf der Ostseite. Von der Klippe gab es letzte schöne Ausblicke in das Calenberger Land, bis der Abstieg zurück zum Wanderparkplatz erfolgte.
“Diese schöne Tour können wir gerne wiederholen“, meinten die Teilnehmer und bedankten sich abschließend beim Wanderleiter.
