31 Jahre lang hatte Hans Rokahr als zweiter stellvertretender Vorsitzende die Sportgemeinschaft Letter 05 bis 2011 mit seinem Wissen, seinem Sachverstand und seiner ehrenamtlichen Leidenschaft fürs direkte Zufassen bereichert. Seit 1982 war Hans Rokahr für die technischen Belange des Vereins verantwortlich und legte immer selbst Hand an, wenn es hieß Einbau, Umbau, Ausbau oder Neuerrichtung. Allein bei der jetzigen Geschäftsstelle der SG Letter hat er mindestens 3.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden verrichtet. Bei Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren war der Senior auch Zeichnender und war meist als Bauleiter bei allen Projekten von der SG eingesetzt.
Vergangenen Dienstag, am 9. Februar 2021, verstarb unser fürsorglicher Senior im Alter von 87 Jahren. Traurig nehmen wir Abschied und wünschen seiner Familie viel Kraft!
Blicken wir zurück auf Rokahrs Wirken:
Eingetreten in die Sportgemeinschaft war Hans Rokahr im November 1978 als Mitglied der Tanzsportabteilung, die zu diesem Zeitpunkt mit einer zweiten Trainingsgruppe begann. Bereits auf der Jahreshauptversammlung im Februar 1980 wurde Hans Rokahr in einer Kampfabstimmung, die gab es tatsächlich früher noch, zum Schriftwart gewählt.
Nach nur einem weiteren Jahr wurde er als Nachfolger von Uwe Zerwer zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden der SG gewählt. Auch hier sei anzumerken mit 30 Gegenstimmen und 16 Enthaltungen.
Aber dieses war kein Makel, sondern wie sagt man „der Zeitgeist“, denn auch der damalige Vorsitzende Friedrich Brandt hatte bei dieser Wahl 9 Gegenstimmen und 28 Enthaltungen hin zu nehmen. Rokahrs große Aufgaben im Geschäftsführenden Vorstand kamen 1988 mit dem Umzug vom Kanal ins Leinestadion.
„Gebt mir einen Hammer, eine Schaufel oder einen Traktor und ich zeige euch wo es lang geht!“, das war immer seine Devise. Verantwortlich bewegt hat Rokahr nach dem Umzug ins Leinestadion:
- Bau bzw. Bauaufsicht des D-Platzes
- Erstellen der Zaunanlage
- Bau der Flutlichtanlagen auf dem C-/D-Platz
- Umbau der Umkleidekabinen im alten Bürgerhaus zu einer Geschäftsstelle und die Schaffung eines Jugend¬raumes.
1999 kam der nächste Umzug. Die SG musste die alte Geschäftsstelle (heutiger Wohnungskomplex, des Restaurants Hellas) aufgeben und die jetzigen Räume nach erheblichen Umbauarbeiten beziehen. Hier leistete Rokahr gefühlt den Löwenanteil bei den Umbaumaßnahmen
In den letzten Jahren kamen noch viele Bauprojekte hinzu, von denen wir nur einige streifen möchte.
- Sanierung der Tribüne im Leinestadion
- Bau der Beachanlage
- Erstellung der Pétanqueanlage
- Trainingsbeleuchtung auf dem B-Platz, der Pétanqueanlage und der Beachanlage
- Bau eines Geräteschuppens zur Unterstellung unserer Gerätschaften
Überall war Rokahr federführend mit dabei und hinterlässt weiterhin seine Spuren. Er hatte immer selbst mit angepackt, wenn der Verein seine Hilfe brauchte, zum Beispiel als die Fliesen in der Herrendusche in der Umkleidekabine von der Wand mussten, um eine durchgerostete Heizungsleitung zu entfernen. Oder als dem Ballwagen aus Metall, der Volleyballabteilung Marke Eigenbau, das Scharnier 2004 brach, wurde eine ordentliche Schweißnaht gesetzt, die immer noch hält.
Wo liegt welche Leitung, wie fließt das Abwasser, welche Sicherungen sind für was? Immer konnten wir Hans Rokahr fragen.
Nun bleiben uns allen nur noch die schönen Erinnerungen, wie zum Beispiel die Platzarbeiten, die Hans Rokahr am allerliebsten mit seinem Oltimer-Trecker der Marke Fendt, einen Farmer S 3 Baujahr 1967 mit 45 PS erledigte. Auf seiner Ehrung zum Ehrenmitglied, der Sportgemeinschaft Letter 05, dankte Klaus Günther seinem alten Wegbereiter mit den Worten: „Dieser Traktor hatte es dir angetan, liebevoll, und immer mit Vollgas, hast du die Plätze, aerifiziert, das in den Kurven die Dorne aus der Walze flogen!“
Und wir erinnern uns gern an diese Zeiten zurück, als Hans Rokahr Konstruktionen baute für den Trecker, um damit die Sandkästen an der Tartanbahn hochzuziehen, damit die Baumaßnahmen im Stadion nicht weiter stockten. Ca. 30.000 qm Rasenplätze wollten ganzjährig gepflegt werden. Zusammen mit den Platzwarten der SG übernahm Herr Rokahr das Mähen, Vertikutieren, Aerifizieren, Düngen, Aufhaken und was sonst noch sonst so alles anfiel. Wenn Hans Rokahr sich wieder auf den Traktor schwang, dann folgte meist die Belastungsprobe für jeden Rasen. Der Anhänger, der das Vertikutiergut aufnehmen soll, hoppelte unbeholfen dem schnell fahrenden Trecker, wie ein unerwünschtes Mitbringsel, hinterher. Diese schönen Bilder und Gedanken an gesellige Stunden werden uns immer begleiten, denn Menschen wie Hans Rokahr bleiben in guter Erinnerung.

