Deisterwanderung der SG Letter 05 zum Nordmannsturm

Am Sonntag, 15. Januar 2023, lud die SG Letter 05 ihre Mitglieder zu einer Winterwanderung ein. 14 Teilnehmer*innen folgten der Einladung. Das Wetter zeigte sich an diesem Tage nicht besonders winterlich. Ein frischer bis böiger Wind blies den Wanderern entgegen, die an diesem Tag von Wanderleiter Josef Schefczyk geleitet wurden. Der Start erfolgte vom Bahnhof Kirchdorf.

Am Waldrand angekommen, erklärte Schefczyk kurz den Unterschied zwischen Tanne und Fichte, ehe der Weg auf dem Spalterhalsweg fortgesetzt wurde. Nach einer Stunde Gehzeit wurde an einer Schutzhütte eine verdiente Pause eingelegt. Zur Überraschung der Wanderer war der Tisch schön dekoriert und dazu gab es einen heißen Schluck “Sensenfeuer“, den der Wanderleiter zum Neuen Jahr spendierte.

Nach der Pause ging es weiter durch einen schönen Fichtenhochwald zur Bössquelle die vermutlich nach dem früheren Förster Bössenroth benannt wurde. 1898 wurde neben der Quelle durch ein hannoversches Pionierbataillon eine Schutzhütte errichtet. Ein Gedenkstein erinnert an die Erbauer. Kurioserweise befindet sich auf dem Stein ein spiegelverkehrtes “S“, was darauf hindeutet, dass der Steinkünstler wohl ein einfacher Soldat war, der des Schreibens nicht mächtig war. Heute ist von der alten Hütte nichts mehr übrig. Dem Wanderer bietet sich heute an der Quelle eine neu errichtete Schutzhütte an.

Nach einer kurzen Steigung erreichte die Gruppe den Kammweg. Auf dem europäischen Fernwanderweg E1 wurde die “Alte Taufe“ erreicht. Es handelt sich dabei um einen großen Sandsteinblock mit einer flachen Vertiefung auf der Oberseite. Man vermutet, dass heidnisches Brauchtum diesen Stein als Opferstätte gebrauchte. Das konnte archäologisch allerdings nie nachgewiesen werden.

Nicht weit entfernt kamen die Wanderer an einer verlassenen Flugabwehr-Raketenstellung der NATO vorbei. Hier konnte Schefczyk gut die Aufgabe sowie Aufbau und Ablauf erklären. Er hatte in den 80-er Jahren in einer solchen Stellung Dienst geleistet. Westlich des Normannturms wurde kurz der Teufelskammersteinbruch besichtigt, aus dem der Hannoversche Maurermeister Constantin Nordmann die Steine für den nach ihm benannten, 1863 erbauten Turm bezog. Hier wurde auch zum gemeinsamen Mittagessen eingekehrt.

Vom Nordmannsturm ging es über Nienstedter Pass und Polenz-Weg zum schönen Schleifbachtal. Der Name stammt von den früher hier vorhandenen Wassermühlen, die Holz schliffen. Am “Teufelssprung“, sagt man, wurde der Leibhaftige von mutigen Bergleuten vertrieben und soll mit einem Sprung “ über den Deister gegangen“ sein. Noch heute findet man seine Spuren im Sandstein.

Bald darauf wurde das Ziel erreicht. Nach 16,4 Kilometern endete die Wanderung am Bahnhof in Egestorf. Alle Wanderer freuten sich, dass das Wetter mitgespielt hat und über eine erlebnisreiche Wanderung im Deister.

Kommentare sind geschlossen.